Pädophilie im „Pflasterstrand“ – Teil 2. Jetzt wird’s eklig
16. Mai 2013
Gestern hatte ich über die ersten Ergebnisse einer Inhaltsanalyse des von Daniel Cohn-Bendit herausgegebenen Pflasterstrands berichtet. Heute kommt der Nachschlag. Und es ist ein Schlag tief unter die Gürtellinie.
In der 21. Ausgabe darf sich ein Schreiber über sein Sexleben auslassen und erzählt erst mal über seine Probleme mit der ejaculatio praecox, kommt dann aber doch gerade rechtzeitig zum Höhepunkt: „Letztes Jahr hat mich ein 6jähriges Genossenmädchen verführt. Es war eines der schönsten und sprachlosesten Erlebnisse, die ich je hatte. Vielleicht war es so schön, weil es so sprachlos war. Ich hielt diese Sprachlosigkeit aber schon wieder nicht aus und konnte mich danach nicht mehr zu ihr verhalten. Es war das einzige Mal, wo es mir nicht zu früh kam.“
Interessant ist jetzt nicht, dass er das einfach so schreibt, noch nicht einmal, dass Herausgeber und Redaktion des Pflasterstrands ihn das einfach so schreiben (und ihn damit von einem Verstoß gegen § 176 StGB berichten) lassen, nein, interessant wird es erst so richtig, als eine Leserreaktion alles mögliche an dem Artikel rügt, nicht aber den geschilderten Kindesmissbrauch.
Ist das repräsentativ? Ist das hinreichend dafür, eine enge Verbindung von links-alternativer Szene und der organisierten Pädophilie zu unterstellen? Die Freie Welt warnt, dass die Analyse der Beiträge „nicht den Schluss zu[lässt], dass es sich bei dem Blättchen um ein Magazin für Pädophile gehandelt hat“. Man könne, so die Freie Welt, „Cohn-Bendit und dem Pflasterstrand vieles vorwerfen, aber das nicht“. Andererseits könne man ihn „auch nicht aus seiner Verantwortung lassen, denn er spiegelt das linke Denken der Achtundsechziger und Post-Achtundsechziger getreulich wider. Und zu diesem Denken gehörte die Weigerung, die Verschiedenheit kindlicher Sexualität von der der erwachsenen wahrzunehmen.“
Wie gesagt: Es gibt viel zu tun.
(Josef Bordat)