1000plus bei Papst Franziskus
24. Juni 2016
Papst Franziskus würdigt im Rahmen einer Privataudienz die Beratung und Hilfe für schwangere Frauen in Not durch das überkonfessionelle Projekt 1000plus
Wer bis zum Heiligen Vater vorgelassen wird, zu einer Privataudienz, ist entweder prominent (wie Miss Germany) oder aber hat ein besonders, dem christlichen Glauben katholischer Prägung entsprechendes Anliegen, das der Papst zu schätzen weiß. Oder beides – wie Miss Germany. Zumindest letzteres wird der Grund gewesen sein, weshalb eine Delegation der überkonfessionellen Schwangerenberatung 1000plus des Vereins Pro Femina mit Papst Franziskus zusammentreffen durfte.
Der Heilige Vater hat sich von Kristijan Aufiero, Vorsitzender des Vorstands von Pro Femina e.V., ausführlich die Arbeit, die 1000plus tagtäglich leistet, erklären lassen und sie sehr gelobt: „Was für eine wunderschöne Arbeit!“, sagte er mehrfach. Für wahre Begeisterung (auch unter den anwesenden Vatikanmitarbeitern) sorgte das Gastgeschenk: Das berühmte 1000plus-Plakat mit den „Papabili“.

Papst Franziskus lässt sich von Kristijan Aufiero die Arbeit des Projekts 1000plus erläutern und studiert eines der bekanntesten 1000plus-Motive. Mit im Bild: Beratungsleiterin Cornelia Lassay, Vorstandsmitglied Monika Aufiero, stellv. Vorsitzender des Vorstands Dr. Markus Arnold (v.l.n.r.). (c) L’Osservatore Romano.
Die in Deutschland nicht ganz unumstrittene Babyflaschen-Aktion in Kirchengemeinden, von der Kristijan Aufiero dem Papst berichtete, gefiel Franziskus auf Anhieb: „Ah, statt der Milch tut man Geld hinein?“, erfasste der Heilige Vater das Anliegen der Aktion sofort und bedankte sich erneut für die Beratungstätigkeit zugunsten tausender schwangerer Frauen in Not.

Papst Franziskus zeigt sich begeistert von der Babyflaschen-Aktion des Projekts 1000plus. Mit im Bild: Dr. Markus Arnold (stellvertretender Vorsitzender des Vorstands von Pro Femina e.V.), Monika Aufiero (Vorstandsmitglied), Weihbischof Thomas Maria Renz (Diözese Rottenburg-Stuttgart), Kristijan Aufiero (Vorsitzender des Vorstands, v.l.n.r.). (c) L’Osservatore Romano.
Zum Schluss segnete Papst Franziskus die gesamte Delegation inklusive „1000plus-Baby“ stellvertretend für die Arbeit der Einrichtung. Dieser Segen darf im Kontext der Ermahnungen des Heiligen Vaters an die deutschen Bischöfe gesehen werden, beim Eintritt für das Leben keine Kompromisse einzugehen („Ein nicht hoch genug zu einschätzender Auftrag des Bischofs ist schließlich der Eintritt für das Leben. Die Kirche darf nie müde werden, Anwältin des Lebens zu sein, und darf keine Abstriche darin machen, dass das menschliche Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod uneingeschränkt zu schützen ist. Wir können hier keine Kompromisse eingehen, ohne nicht selbst mitschuldig zu werden an der leider weit verbreiteten Kultur des Wegwerfens.“, Ansprache des Papstes beim Ad-Limina-Besuch im November 2015).

Papst Franziskus erteilt der 1000plus-Delegation den päpstlichen Segen. Personen v.l.n.r.: Eine von 1000plus beratene Mutter, Cornelia Lassay (Beratungsleitung bei 1000plus), Dr. Markus Arnold (stellv. Vorsitzender des Vorstands von Pro Femina e.V.), Monika Aufiero (Vorstandsmitglied), Weihbischof Thomas Maria Renz (Diözese Rottenburg-Stuttgart), Kristijan Aufiero (Vorsitzender des Vorstands), Papst Franziskus. (c) L’Osservatore Romano.
Über die großartige Arbeit von 1000plus hatte ich bereits mehrfach berichtet. 1000plus leistet Beratung und Hilfe für ungewollt Schwangere im gesamten deutschsprachigen Raum. Seit Projektstart im Jahr 2009 hat 1000plus bereits über 10.000 Frauen im Schwangerschaftskonflikt beraten und ihnen geholfen, eine Perspektive für ein Leben mit ihrem Kind zu entwickeln. Bis zum Jahr 2020 will 1000plus die vorhandenen Beratungsstrukturen so weit ausbauen, dass jährlich 10.000 Schwangere beraten werden können. Die Arbeit des Lebensschutzprojekts wird übrigens zu 100 Prozent aus Spenden finanziert.