Spam-Wahnsinn! Antike Werbemail entdeckt!

31. Januar 2012


Seit man im Codex Hammurapi einen Passus zum Thema „Kostenloses Download“ fand, wissen Altertumsforscher, was die Stunde geschlagen hat: Schon in der Antike haben Spam-Botschaften ihre Spur auf der Datenautobahn beansprucht. Da konnte es dann tatsächlich vorkommen, dass sich hinter seriösen Absendern (Alexander der Große, Gaius Octavius, Seneca) nicht ganz so seriöse Angebote verbargen („Aristoteles – Alle Werke auf einer Rolle! Jetzt registrieren!“, „Triff noch heute Sklavinnen aus Deiner Provinz!“, „Private Krankenversicherung für 9,99 Euro!“).

Nun haben Archäologen der Universität Cambridge eine vermutlich 2300 Jahre alte Mail mit dem Betreff „Salve!“ entdeckt. Den Inhalt haben die Experten heute auf einer Pressekonferenz des „Instituts für Archäologie und Virales Marketing“ der Öffentlichkeit vorgestellt: „Mein Name ist Markus Antonius Damaskus, Beiname Maximus, Statthalter von Syrien. Vor meiner Ermordung durch das aufständische Volk möchte ich mein Vermögen in Höhe von 7,4 Millionen Sesterzen zu meiner Familie schaffen. Ich kann leider meinen Palast nicht verlassen, da die Perser unsere Stadt belagern. Wenn Sie mir helfen, das Geld nach Rom zu transportieren, gebe ich Ihnen die Hälfte des Vermögens! Do ut des! [zwinker-smiley] – CV, Moriturus te salutat [smiley], MAD-M, Statthalter von Syrien.“

Die Geschichte Roms müsse, so die Forscher, vor dem Hintergrund dieses Fundes völlig neu bewertet werden. Vermutlich sei die Expansionspolitik des Imperium Romanum wesentlich darauf zurückzuführen, dass die diversen Lotteriegesellschaften der europäischen Länder Millionengewinne in Aussicht stellten. Das berühmte „Du auch, mein Sohn?!“, das Gaius Julius Caesar kurz vor seinem Tod zu Marcus Brutus sprach, bezöge sich unterdessen darauf, dass dieser entgegen früherer Beteuerungen doch zu „Timeline“ gewechselt sei. Freiwillig.

Die Forscher vermuten ferner, dass die in der Phase der Dekadenz vermehrt auftretenden Botschaften junger Gallierinnen zentral verschickt wurden, da sie alle die gleichen charakteristischen Grammatikfehler aufwiesen. Den Fall Roms (410) führen sie auf eingeschleppte Viren zurück. Bereits Troja war durch ein griechisches Schadprogramm zur Ermittlung von Kontodaten zerstört worden.

(Josef Bordat)

Kommentare sind geschlossen.