Benno von Meißen

16. Juni 2012


Heute feiern wir das Fest des heiligen Benno, Bischof von Meißen.

Benno stammte aus einem sächsischen Adelsgeschlecht und wurde im Jahre 1010 in der Nähe von Hildesheim geboren. Er war zuerst Mönch, später Abt im Kloster St. Michael zu Hildesheim. Kaiser Heinrich III. berief ihn als Kanoniker nach Goslar. Um 1066 übernahm er das Bistum Meißen. In der Frage des Investiturstreites entwickelte sich ein Konflikt zwischen Kaiser Heinrich IV. und Papst Gregor VII., der auch Auswirkungen auf Benno hatte: Weil Benno sich auf die Seite des Papstes stellte, ließ der Kaiser ihn als Bischof absetzen. Daraufhin ging er nach Italien, traf sich mit dem Gegenpapst Clemens III. und erhielt auf dessen Vermittlung hin das Bistum Meißen zurück, in das er bald darauf heimkehrte. In seinen letzten Lebensjahren hat sich Benno sehr für die Wendenmissionierung eingesetzt. Benno ist am 16. Juni 1106 im hohen Alter von 94 Jahren gestorben. Die große Verehrung seines Grabes durch Weihegaben, Bildnisse und Dankgebete ist Zeugnis dafür, dass Benno bei Klerus und Volk in außerordentlichem Ansehen stand. Am 31. Mai 1523 wurde Benno durch die Päpstliche Bulle „Excelsus Dominus“ heilig gesprochen.

Die Heimkehr Bennos nach Meißen ist mit einer Legende umrankt. Benno kam unerkannt als Pilger in seine Bischofsstadt, ging dort in ein Gasthaus und bestellte Fisch. Ein ungewöhnlich großer Fisch, der in der Elbe gefangen worden war, wurde für ihn zubereitet. Bei der Zubereitung des Fisches fand sich unter den Kiemen der Domschlüssel, den Bischof Benno bei seiner Flucht in die Elbe geworfen hatte. Bildlich wird Benno deshalb häufig mit dem Schlüssel als Zeichen für die wiedergewonnene Amtgewalt und mit einem Fisch dargestellt – als Sinnbild für das Wort von den Menschenfischern, das Jesus an seine Jünger gerichtet hat.

(Josef Bordat)

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