Walpurgisnacht

30. April 2013


Es wurd‘ in der Walpurgisnacht
Walburga in ihr Grab verbracht,
damit ihre Gebeine ruh’n –
mit Hexen hat das nichts zu tun.

Zunächst einmal, denn weiterhin,
obgleich wohl ohne tiefen Sinn,
feiern diese heute auch,
ebenfalls nach altem Brauch.

Auf Sachsen-Anhalts höchstem Berg
vollziehen sie ihr teuflisch Werk,
das heute finanziell belohnen
lokale Radiostationen.

Denn alles Brauchtum, das erfüllt,
egal, was einst es hat enthüllt,
heute bloß noch einen Zweck:
Des Brauers Defizit muss weg.

So strömt das Bier,
es geht auf vier.
Und dann strömt endlich auch herbei,
die Staatsmacht (vulgo: Polizei).

Sie hat eigentlich, jawohl,
auf Gewalt das Monopol.
Doch heute Nacht – Ei, der Daus! –
sieht die Sache anders aus.

Die Folgen sieht man erst bei Tage.
Und wo bleibt nun – gute Frage! –
die Moral von der Geschicht‘?
Wissen’s was: Ich weiß es nicht!

(Josef Bordat)

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