Letzte Zuflucht Vatikan

9. Januar 2015


Die Rolle, welche die Katholische Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus spielte, gehört zu den wohl umstrittensten historischen Forschungsfragen der Gegenwart. Über kaum ein anderes Partikularthema der Kulturwissenschaften ist so viel publiziert worden wie über das Tun und Unterlassen, das Reden und Schweigen, das Wegsehen und Leiden der Kirche unter dem Hakenkreuz. Nun ist ein weiteres Buch zum Thema erschienen. Arne Molfenter und Rüdiger Strempel erzählen in Über die weiße Linie die wahre Geschichte des irischen Priesters Hugh O’Flaherty, der in Rom über 6000 Menschen aus 25 Ländern vor der Gestapo rettete – und damit vor dem sicheren Tod. Keiner hat im Zweiten Weltkrieg als Einzelperson mehr Menschenleben gerettet. Der katholische Priester baute in den Jahren 1943 und 1944 eine Fluchtorganisation auf, die es den Verfolgten ermöglichte, ihren Verfolgern zu entkommen. Der Vatikan spielte dabei als Zufluchtsort eine Schlüsselrolle.

Meine Rezension des Buches ist in Titel. Kulturmagazin erschienen.

(Josef Bordat)

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