Bestehende Diskriminierung?

26. Mai 2015


Oder: DBK und ZdK – wo sie Recht haben, haben sie Recht.

Mit der Rechtsfigur der «Eingetragenen Partnerschaft» haben homosexuelle Partner in Deutschland seit einigen Jahren die Möglichkeit, ihre Verantwortung füreinander zu beurkunden. Daraus resultieren Rechte und Pflichten. Dennoch gibt es in der Reichweite des Vertrags Unterschiede zur zivilen Ehe, von denen einige Volksvertreter meinen, sie stellten eine Diskrminierung dar, also eine ungerechte Unterscheidung des Gleichen, keine gerechte Unterscheidung des Unterschiedlichen. Ihr Ziel ist es daher, die angeblich bestehende Diskriminierung abzubauen. Ziel einiger ist dabei sogar, die Partnerschaft homosexueller Partner mit der Ehe gleichzustellen.

Die Katholische Kirche ist dagegen. DBK-Sprecher Matthias Kopp meinte, die Forderung nach einer Gleichstellung von Ehe und Lebenspartnerschaften gehe zu weit, denn der Verzicht auf das Merkmal der «Verschiedengeschlechtlichkeit der Ehepartner» könne dazu beitragen, das «bisherige Eheverständnis um eine wesentliche Dimension zu verkürzen». ZdK-Präsident Alois Glück meinte, mit der «Öffnung des Rechtsinstituts Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften» werde «verkannt, dass es mindestens den einen fundamentalen Unterschied gebe: nur die Verbindung von Mann und Frau habe aus sich heraus generatives Potenzial».

Glück sagte weiter: «Die notwendigen, der wechselseitig wahrgenommenen Verantwortung und Unterstützung der Partner entsprechenden rechtlichen Regelungen sind nach meiner Überzeugung in der jetzigen Gesetzeslage gegeben. Die Ehe zwischen Mann und Frau aber hat im Hinblick auf Kinder als die Zukunft unserer Gesellschaft unbestreitbar eine besondere Bedeutung. Dies festzustellen ist keine Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften.» Insoweit besteht für das ZdK keine Diskriminierung, die es rechtlich abzubauen gilt.

In den letzten Tagen und Wochen habe ich einige eher weniger wohlwollende Stimmen zu DBK und ZdK vernommen, auch und gerade aus dem Kreis sehr geschätzter Kolleginnen und Kollegen der Blogozese. Ich kann mir – so sehr ich mich bemühe – einfach nicht helfen: Das, was DBK und ZdK hier vortragen, klingt für mich sehr vernünftig.

(Josef Bordat)

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