Zum Missionssonntag

22. Oktober 2017


„Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiß: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28, 18-20).

Das ist ziemlich eindeutig. Die Katholische Kirche ist daher apostolisch, also missionarisch, das heißt, sie ist „als Gesandte unterwegs“ (Ad gentes, Nr. 2) und ihrem Wesen nach darauf ausgerichtet, die Botschaft Jesu Christi allen Menschen zu verkünden. Daran hat sich bis heute nichts geändert, auch wenn „Mission“ mittlerweile einen negativen Beigeschmack hat.

Mission funktioniert nicht mit dem Holzhammer. Also, dass man sagte: „Du musst das jetzt glauben!“ – möglicherweise gefolgt von einem „sonst“ plus Drohung. Mission heißt, dass man sagt: „Ich nehme Dich so, wie Du bist. Aber, wenn Du in Dir die Sehnsucht nach Veränderung spürst, dann habe ich Dir etwas anzubieten, von dem ich überzeugt bin, dass es gut für Dich ist. Melde Dich dann einfach bei mir. Hier – meine Nummer“.

So in der Art. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger. Das heißt: Ich muss dann auch wirklich bereit sein, den Anderen mit seinen Fragen ernst zu nehmen. Ihn anzunehmen, mitzunehmen, zu Jesus Christus zu führen. Das setzt voraus, dass ich mir Zeit nehme. Und: Dass ich selbst weiß, in welche Richtung der Weg einzuschlagen ist. Nur, wer fest im Glauben steht, kann Andere überzeugen und zum Glauben bringen. Oder zum Zweifel am Unglauben.

(Josef Bordat)