Heiliger Josef. Mann der Besonnenheit

11. März 2012


Noch bevor sie in der Ehe zusammenlebten, zeigte es sich, daß sie ein Kind erwartete – durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht blosstellen wollte, beschloß, sich in aller Stille von ihr zu trennen. (Mt 1,18-19)

Die Erklärung für Marias Schwangerschaft ist unplausibel, widerspricht dem gesunden Menschenverstand. Wer sollte es Josef angesichts dessen übel nehmen, wenn er die Sache ausschlachtet und Maria mit ihrer Geschichte ins Lichte der Öffentlichkeit zerrt, der vermeintlichen Wahrheit willen.

Doch das Unplausible ist wahr: Denn Gottes Wirken übersteigt den Verstand des Menschen, so gesund er auch sein mag. Vielleicht hat Josef das geahnt, vielleicht auch nicht. Fest steht: Josef ist kein Mann des Skandals. Er macht kein Fass auf. Er geht, in aller Stille. Denn er will nicht blosstellen.

Josef passt damit so gar nicht in unsere Zeit, in der keine Chance verpasst wird, Menschen bloszustellen. Die Blosstellung ist das Kerngeschäft der Medien. Die Stille hat keine Chance.

(Josef Bordat)

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