Unschuldig

28. Dezember 2016


Heute feiert die Kirche das Fest der Unschuldigen Kinder, im Gedenken an den Kindermord von Bethlehem vor 2000 Jahren, den der Evangelist Matthäus beschreibt (Mt 2, 13-18).

Das Fest hat gerade in diesem Jahr eine grausame Aktualität. Blicken wir nach Aleppo, so sehen wir, dass es insbesondere die Kinder sind, die leiden. Unschuldig.

Blicken wir in die Welt, so sind es gerade Kinder, die sterben, weil sie nicht genug zu essen und keine ausreichende medizinische Versorgung haben. Die misshandelt und missbraucht werden.

Und dann sind da noch die Kinder, die getötet werden, ehe sie überhaupt das Licht der Welt erblicken. Sie werden oft vergessen. Vergessen wir nie, dass ohne das Recht auf Leben alle anderen Rechte gegenstandslos werden.

Angesichts all dessen: Warum ein Fest feiern, ausgerechnet heute, in einer Zeit, in der Kinder so viel zu leiden haben unter einer Erwachsenenwelt der Effizienz und Selbstsucht? Haben wir einen Grund zu feiern?

Im Glauben an das Kind in der Krippe haben wir dazu allen Grund. Denn in diesem Kind erkennen wir, dass die unschuldigen Kinder einen Bruder haben, der gerade für sie das Leid auf sich nahm. Unschuldig.

(Josef Bordat)

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