Karl Leisner

12. August 2015


Heute vor 70 Jahren verstarb der Priester und Märtyrer Karl Leisner im Waldsanatorium Planegg an den Folgen seiner KZ-Haft. Von 1941 bis 1945 wurde er im KZ Dachau gefangengehalten. Dort empfing er am 17. Dezember 1944 die Priesterweihe, dort feierte er am Stephanstag seine einzige Heilige Messe.

Karl Leisner ist einer der Katholiken des 20. Jahrhunderts, die mir bereits als Jugendlicher sehr imponierten. 1915 in Rees am Niederrhein geboren, durchlief er eine durchaus typische „Kirchenkarriere“: katholische Jugendbewegung, Theologiestudium, Jugendleiter.

1933 übernehmen die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland und Karl Leisner steht fortan unter Beobachtung. Die Gestapo durchsucht seine Wohnung. Für die Weihe zum Diakon (1939) reicht es noch, wenig später erfolgt seine Verhaftung. Karl Leisner kommt ins KZ Sachsenhausen.

Am 14. Dezember 1941 erfolgt seine Überstellung ins KZ Dachau, in den dortigen „Priesterblock“. Der Jesuitenpater Otto Pies wird sein geistlicher Begleiter und organisiert die Priesterweihe, die der französische Bischof Gabriel Piguet vornimmt. Mithäftlinge hatten dazu einen Bischofsstab geschnitzt, Schwester Maria Imma Mack liturgische Gegenstände ins KZ geschmuggelt. Alles in allem: ein kleines Wunder.

Karl Leisner wurde am 23. Juni 1996 von Papst Johannes Paul II. in Berlin seliggesprochen. Das Bistum Münster teilte am 25. April 2007 mit, dass das Verfahren zur Heiligsprechung von Karl Leisner eröffnet wurde.

(Josef Bordat)