Das Ende der Sommerzeit

28. Oktober 2017


Morgen endet – ganz offiziell – der Sommer: Die Uhren werden zurückgestellt, von drei Uhr auf zwei Uhr. Das bedeutet: Eine Stunde geschenkte Zeit. Von zwei Uhr bis drei Uhr. Das stellt uns wie jedes Jahr vor ein gravierendes Problem: Was tun mit der zusätzlichen Zeit? Hier einige Vorschläge für Kurzentschlossene.

1. Liegengebliebene E-Mails beantworten vom Typus „Ich habe Ihre Blogbeiträge ,Heideggers hermeneutische Phänomenologie‘, ,Der Naturrechtsbegriff des Neothomismus‘ und ,Wer wird Weltmeister 2018?‘ gelesen und wollte Ihnen sagen, dass jeder, der heute noch an Gott glaubt, doof ist!“.

2. Alternativbezeichnungen für „katholisch“ in einschlägigen Internetforen alphabetisch ordnen (von A wie „absolut menschenverachtend“ bis Z wie „ziemlich menschenverachtend“).

3. Sein Lieblingsbuch lesen (Heinz Flohe: Der Weg zur Deutschen Meisterschaft. München 1978).

4. Nachdenken darüber, warum der Papst nicht den Vatikan verkauft, um den Welthunger zu beseitigen.

5. Oder Real Madrids Schulden zu zahlen.

6. Oder wenigstens die Zinsen.

7. Hobbys nachgehen, zu denen man sonst eher selten kommt (Übersetzung von Lidl-Prospekten ins Sanskrit, Rahner lesen, häkeln).

8. Das Arbeitszimmer aufräumen.

9. Das Wohnzimmer aufräumen.

10. Einem lieben Menschen einen Brief schreiben.

11. Überlegen, wo der Schrecken am Dienstag größer ist: Reformationsgedenkjahrestag oder Halloween.

12. Noch mal den tieferen Sinn in den Mails des Herrn Wolf suchen. Die restlichen 58 Minuten: Einem lieben Menschen einen Brief schreiben. Oder endlich mal den schon lange geplanten VHS-Kurs absolvieren.

13. Laterne basteln und sich auf den 11.11.11 freuen.

14. Sich auf den 11.11.11 freuen und schon mal ein paar Bier kaltstellen.

15. Tanzen. Solange es nicht verboten wird (Volkstrauertag!).

Oder: Schlafen. Eine ganze Stunde länger.

(Josef Bordat)