Drei Menschen, die auch in diesem Jahr keinen Friedensnobelpreis bekommen

9. Oktober 2015


Im Moment spekuliert die Welt, wer sich wohl demnächst mit Barack Obama und der EU in die Reihe der Friedensnobelpreisträger stellen darf. Mussie Zerai? Angela Merkel? Papst Franziskus? Raif Badawi? Man weiß es nicht. Ich weiß nur eins: Drei Menschen werden ihn wohl auch in diesem Jahr nicht bekommen, den Friedensnobelpreis.

Zum einen die Grundschullehrerin, die seit zwei Jahren kostenlos (aber nicht umsonst!) koptischen Flüchtlingen, die schon kamen, als Flüchtlinge noch kein Talkshowthema waren, qualifizierten Deutschunterricht erteilt, ihnen damit die Integration in Berlin erleichtert. Sie fördert damit den sozialen Frieden.

Zum anderen der Ex-Drogensüchtige und Ex-Häftling, der am Rande von in Berlin anderen Ex-Drogensüchtigen und Ex-Häftlingen hilft, eine Perspektive im Leben und damit zu sich selbst zu finden. Er stiftet damit inneren Frieden.

Schließlich der Organisator des Interreligiösen Fußballspiels Pfarrer gegen Imame (der Schiedsrichter kommt vom TuS Makkabi, einem jüdischen Verein), das bereits zum zehnten Mal in Berlin ausgetragen wurde; in diesem Jahr im Rahmen eines Turniers mit vier Flüchtlingsmannschaften. Er stärkt damit den religiösen Frieden – und verweist auf die friedensstiftende Kraft der Religion.

Auch ohne Friedensnobelpreis können diese drei Menschen ein ermutigendes Beispiel geben.

(Josef Bordat)

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