Bennos Lieder

16. Juni 2016


Heute feiert die Katholische Kirche das Fest des Heiligen Benno von Meißen. Benno stammte aus einem sächsischen Adelsgeschlecht und wurde im Jahre 1010 in der Nähe von Hildesheim geboren. Er war zuerst Mönch, später Abt im Kloster St. Michael zu Hildesheim. Kaiser Heinrich III. berief ihn als Kanoniker nach Goslar. Um 1066 übernahm er das Bistum Meißen. Als Bischof hat er sich u. a. für die Wendenmissionierung eingesetzt. Benno ist am 16. Juni 1106 im hohen Alter von 94 Jahren gestorben.

Viele Legenden und Anekdoten formen unser Bild des hochmittelalterlichen Kirchenmannes. Dazu gibt es Lieder, in denen der Bischof bildreich besungen wird. Über das älteste Benno-Lied hatte Benno Kirsch vor genau fünf Jahren hier einen Gastbeitrag veröffentlicht.

Mittlerweile gibt es im Anhang des Neuen Gotteslob (also: im „Ost-Anhang“, im Eigenteil der [Erz-]Bistümer Berlin, Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg), das ja im St. Benno-Verlag erschienen ist, zwei relativ neue Benno-Lieder (Nr. 875 und 876) mit Texten aus den Jahren 1980 (Nr. 876) und 1987 (Nr. 875).

Interessant ist vor allem die Entstehungsgeschichte des Lieds Nr. 875, die auf den Seiten des Bistums Dresden-Meißen nachzulesen ist. Und der Text dieses Liedes aus der Feder von Claus-Peter März.

„Du ziehst eine Straße des Lichtes, / Sankt Benno, durch finsteres Land“, heißt es dort. Gemeint ist das noch nicht wirklich christianisierte Osteuropa des 11. Jahrhunderts. Es passt aber auch gut in den Entstehungskontext des Liedes in der DDR. Und heute ist es wohl wieder der hochaktuelle Auftrag (nicht nur) für unsere Bischöfe: „Verfolgt und im Zeichen des Kreuzes / trägst du Christi Liebe durchs Land“, in der Hoffnung, dass für dieses am Ende wahr wird, was Liedtexter März in Aussicht stellt: „Dann schauen verschlossene Zeiten / die Zeichen der kommenden Welt“.

(Josef Bordat)

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