Sie kann es nicht lassen! Nachdem der ehrenwerte Große Senat Berlins in heldenhafter Weise dafür gesorgt hat, dass Kruzifix und Kreuz, Kippa und Kopftuch aus der Öffentlichkeit verschwinden (naja, noch nicht ganz, aber ein Anfang ist gemacht), trägt die inkriminierte Lehrerin aus dem roten Wedding (rot: liturgische Farbe des Märtyrergedenkens – wie geschmacklos kann man sein!) nun einen Fisch um den Hals. Eine offene Provokation des Großen Senat! Und der Stadt Berlin!

Der Hintergrund: Ein Fisch kann (muss nicht, aber kann) an das feindliche Christentum erinnern, das in den letzten Jahrtausenden so viel Elend über die Stadt Berlin gebracht hat und dessen Symbole „Ängste vor religiöser Bevormundung“ schüren (so die wegen ihrer vorbildlichen Neutralität immer lesenswerte „Berliner Zeitung“). Besonders dann, wenn in dem Fisch auch noch „Jesus“ steht (war nicht so, hätte aber so sein können – der Frau ist alles zuzutrauen!).

In Fachkreisen wird sie längst die „Kim der Pädagogik“ genannt, in Anspielung auf den nordkoreanischen Präsidenten. Doch während seine Provokationen eher harmlos sind, verletzt die „Lehrerin“ das Menschenrecht von Millionen Berlinern und droht die Stadt, deren Freiheit und Wohlstand und Baukultur vom Großen Senat so heldenha… (das hatten wir jetzt schon, oder?). Also, jedenfalls wird es Zeit, dass in Berlin endlich Neutralität gewahrt wird (Kabeljau? – Rübe ab!).

Und im übrigen ist es vollkommen egal, dass das Berliner Neutralitätsgesetz grundgesetzwidrig ist. Das ist ja nur konsequent. Der Große Senat Berlins steht eben allem neutral gegenüber, auch der Verfassung. Heldenhaft halt.

(Josef Bordat)